Wer “Back to nature” googlet stößt auf sehr viele Angebote für Aquarium Rückwände. Also nicht unbedingt was man erwartet. Dazwischen tummeln sich alternative Heilverfahren, Bratpfannen, ein Nintendo Game und einen Artikel über Urlaub im Saarland.
Die Definition des Oxford Dictionary beschreibt “Back to nature” als „advocating or relating to reversion to a simpler way of life.“ Mit anderen Worten: Zurück zur Natur. Für die meisten Menschen in den mittleren Jahren waren damit mal Sommerferien, flimmernde Hitze auf staubigen Asphaltstraßen, Campingwagen, glitzernde Seen, eisverschmierte Gesichter, Limo Bauchschmerzen, sowie endlos lange warme Tage verbunden.
Heute packt man die eigenen Kids ins Auto und fährt auf ökologisch betreute Bio Bauernhöfe zum Babyziegen streicheln. Aber durch Corona boomt auch Camping wieder. Camping, das waren mal junge Leute, die zum Surfen an die Küste fuhren oder am Wochenende an den See. Seit Corona sind es zu 50 Prozent Menschen, die in ihrem Leben noch nie was mit Camping nichts zu tun hatten, vor allem auch Rentner, die flexibel reisen wollen.

Alle wollen in den Urlaub, aber keiner will sich anstecken. Man kann fahren, wohin man Lust hat. Und wieder abreisen, sobald die Langeweile kommt. Statt Pauschalurlaub am Strand mieten jetzt auch viele Menschen ein Wohnmobil – für manche ist das sogar ein Abenteuer. Allein schon hinterm Steuer.
Mit dem Führerschein Klasse B ist es übrigens erlaubt, sowohl Wohnmobile bis 3,5 t zulässige Gesamtmasse zu fahren als auch Gespanne (Kombination: PKW plus Wohnanhänger), wenn die 3,5 t zulässige Gesamtmasse in dieser Kombination nicht überschritten wird. Was den PKW vorneweg angeht, da können wir behilflich sein. SIXT hat für jedes Abenteuer das passende Fahrzeug. In diesem Fall mit Mietwagen mit Anhängerkupplung. Unsere klassischen Kombimodelle von Volvo, BMW oder Audi eignen sich ideal für ein Aluminium Anhänger Modell. Unsere Off-Roader Kategorien und Multi-Seater sind erst mit Wohnwagen an der Anhängerkupplung komplett. Passend dazu noch ein paar Camping Tipps.

Deutsche Campingplätze bekommen täglich bis zu 400 Anfragen. Die Politik hat mittlerweile auch reagiert wie beispielsweise in Schleswig Holstein. Die rund 40-50 Kleinstcampingplätze sollten zwar aus Umweltschutzgründen abgeschafft werden, doch die Ministerien für Umwelt, Inneres und Tourismus haben entschieden, sie noch dieses und kommendes Jahr zu dulden. Damit will man dem erwarteten Ansturm der Camper in Corona-Zeiten gerecht werden und gleichzeitig verhindern, dass Urlauber sich zum Wild-Campen hinreißen lassen. Wie das Umweltministerium mitteilte habe das teilweise „erhebliche negative Auswirkungen für Nachbarschaft und Natur“ gehabt.
Naturnaher Campingtourismus – also verantwortungsvolles Reisen in Naturgebiete, das die Umwelt schont und das Wohlergehen der Menschen vor Ort verbessert, wird deswegen mehr und mehr in den Fokus der Umweltministerien bundesweit rücken. Wie kann man die natürlichen Attraktionen eines Gebiets wie Vogelbeobachtung, Fotografie, Sternenbeobachtung, Camping, Wandern, Jagen, Fischen und der Besuch von Parks nachhaltig und schonend nutzen?

Jeder kann sich das aufschreiben und an die Tür des Wohnwagens heften:
Nachhaltige und naturverträgliche Energieerzeugung ist einfach: Elektronische Geräte lassen sich mit Solarenergie aufladen. Außerdem könnt ihr stromsparende Beleuchtung in Form von LED-Leuchtmitteln nutzen. Unbedingt Klimaanlage ausschalten, wenn ihr unterwegs seid. Und nehmt nicht Smartphone, Tablet, Laptop und Flatscreen mit. Maximal zwei Geräte reichen. Die Kids sollten eh nur Bücher oder Kindle am Start haben. Der Herr Vater kann statt des Elektro Rasierers zum Bart oder Nassrasierer zurückgreifen. Und Mutti lässt den Fön zuhause.
Wasser sparsam verwenden. Das beinhaltet auch, den Frischwassertank nicht zuhause vollzumachen, wenn auf dem Campingplatz ein Anschluss ist. So spart man Gewicht und Benzin. Kurzes Duschen und sparsames Abwaschen hilft auch Belastungen von Böden und Gewässern vermeiden.
Steigt bitte vor Ort aufs Fahrrad um und lasst die Familienkutsche auf dem Parkplatz.
Bevorzugt Produkte und Dienstleister aus der Region. Reinigt umweltfreundlich und vermeidet gefährliche Stoffe. Und seid nicht so pingelig. Abenteuer ohne etwas Dreck geht nun mal nicht.
Umweltfreundliche Campingplätze erkennt man übrigens an verschiedenen Siegeln oder Labels. Eines der bekanntesten Labels für nachhaltige Campingplätze vergibt die Initiative „Ecocamping“.

Dazu haben wir mit PINCAMP gesprochen.
Was zeichnet PINCAMP aus?
„PINCAMP ist das Campingportal des ADAC mit einem umfangreichen Angebot von Campingplätzen in Europa. Auf dem Online-Portal können Camper sich umfassend zur Ausstattung, Lage und den Freizeitaktivitäten von tausenden Campingplätzen in ganz Europa informieren und direkt einen Standplatz oder ein Mobilheim buchen. Die Bewertungen von sowohl ADAC Inspektoren als auch Campern helfen bei der Entscheidungsfindung für den anstehenden Campingurlaub. Im PINCAMP Magazin liefert die Redaktion inspirierende Momente und steht mit informativen Ratgebern bei aufkommenden Fragen hilfreich zur Seite.“
Welche Camper-Typen gibt es?
„Campingurlaub hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wandel erfahren. Längst touren nicht mehr fast ausschließlich Best-Ager mit Wohnmobil und Wohnwagen, denn auch immer mehr Familien mit Kindern, Camper mit Hund oder junge Paare haben die naturnahe Reise mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und viel persönlicher Freiheit für sich entdeckt. Ob als Rundreise durch die schönsten Regionen Europas oder als längerer Aufenthalt am Meer oder in den Bergen – Camping weiß wirklich jede/n zu begeistern. “
Habt ihr Tipps für naturnahes Camping?
„Wer die besondere Nähe zur Natur sucht, wird hierzulande auf jeden Fall fündig. Abseits des Trubels gibt es wunderschön gelegene Campingplätze am Meer, an kleinen Seen oder inmitten einer Waldlandschaft, die Ruhe und frische Luft versprechen.“
„Hauptstädter haben mit dem Eurocamp Spreewaldtor einen traumhaften Naturcampingplatz quasi vor der Haustür. Im Süden lockt Camping-Grüntensee-International mit toller Ausstattung und bayrischer Bilderbuch-Landschaft, während der Campingplatz Jungfernweiher in Rheinland-Pfalz mit seinen 15 Standplätzen ein Geheimtipp für den ruhigen „Abschalt-Urlaub“ ist.“
Nennt mal “Camping” in Zahlen
“Camping ist der am schnellsten wachsende Bereich in der Touristik.” (Uwe Frers | Geschäftsführer PiNCAMP | ADAC Camping).
„Diese Aussage lässt sich mit der zunehmenden Zahl von Campingplätzen (aktuell 3.056 in Deutschland) und Übernachtungen belegen. Verzeichneten die Plätze im Jahr 2010 noch 24,406 Millionen Übernachtungen, so lag der Wert im Jahr 2019 bei 35,756 Millionen. Ein weiterer Beleg für den Camping-Boom ist die Zahl der Neuzulassungen von Reisemobilen, die sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 53,6 Prozent gesteigert hatte. Bei den beliebtesten Reisezielen der Deutschen hat Deutschland 2020 mit 35,1 Prozent klar die Nase vorn. Auf den weiteren Plätzen folgen Kroatien (15,4%), Italien (14,9 %) und Frankreich (9,5%).“