Wenn man an Frankreich denkt, haben die meisten erstmal nur den Eiffelturm, Baguettes und Croissants im Kopf. Dass aber die Heimat der Lebensart „savoir-vivre“ (die Kunst, das Leben zu genießen) auch mit einzigartigen Landschaften glänzen kann, vergessen dabei viele. Ich zeige euch im Folgenden, dass auch ein Kurztrip an die Küste der Normandie in Frankreich sehr lohnenswert ist und das man dabei viel erleben kann.
Étretat
Der erste Stopp auf unserer Route in der Normandie ist auch zugleich einer der spektakulärsten. Étretat ist eine kleine Gemeinde direkt an der Küste der Normandie, die nicht nur bei damaligen Impressionisten mehr als beliebt war, sondern auch heute noch der perfekte Ort für Kurzurlauber oder Naturbegeisterte ist. Bis zu 100 Meter ragen hier die Klippen aus Kreidefelsen aus dem Meer heraus und bilden verrückte Felsformationen, die über Jahrtausende hinweg entstanden sind. Von einem kleinen Pfad, der an der wunderschönen Uferpromenade anfängt, gelangt man auf die eigentliche Felswand von wo aus man die berühmten Felsentore Porte d’Aval mit der Felsnadel Aiguille und das Tor Manneporte am besten bestaunen kann. An der nördlichen Seite des Strandes, ein paar Meter entfernt von der Falaise d’Amont, einer weiteren markanten Felsformation, kann man außerdem die Kapelle Notre Dame de la Garde besichtigen, die mit einem einzigartigen Blick über Étretat und die Kreideküste beeindrucken kann.
Doch nicht nur die Klippen sind einen Besuch wert. Der Strand bietet die perfekte Möglichkeit, um sich in warmen Sommermonaten abzukühlen. Im Ortszentrum warten zahlreiche Restaurants, Créperien und Bars mit leckeren Köstlichkeiten auf die Besucher. Ein Geheimtipp ist da auf jeden Fall die Créperie Lann-Bihoué, die mit allen erdenklichen Variationen an herzhaften und süßen Crépes weiß, wie man die Gäste in der Normandie glücklich macht.
Le Mont-Saint-Michel
Weiter geht unsere Tour in Richtung Süden und zwar nach Le Mont-Saint-Michel, einer eigentlich ziemlich kleinen Gemeinde mit gerade einmal 33 Einwohnern. Was diesen Ort so beeindruckend macht, ist die felsige Insel in der Bucht des Mont-Saint-Michel, auf der ein festungsartiger Gebäudekomplex errichtet wurde, der an der höchsten Stelle der Kapelle ganze 155 Meter aus dem Wattenmeer ragt. Die nur 300 Meter breite Insel ist damit schon aus mehreren Kilometern Entfernung zu bestaunen und wirkt wie eine Illusion, wenn man davor steht. Ein 2014 fertiggestellter Damm verbindet mittlerweile das Festland mit der etwa einen Kilometer entfernen Insel und bringt so Jahr für Jahr etwa drei Millionen Menschen mit Shuttlebussen vom Parkplatz zu dieser verrückten Sehenswürdigkeit. Wer sich den Andrang aber ersparen will, der kommt entweder sehr früh zum Sonnenaufgang oder läuft entlang eines kleinen Pfades über das Feld, das meist von mehreren hundert Schafen bevölkert ist, in Richtung Schloss. Gerade für Fotografen ist es hier besonders spannend. Dadurch, dass es in der Bucht die stärksten Gezeiten in ganz Europa gibt, zieht sich das Wasser bis zu 15 Kilometer weit zurück und kommt bei Flut an wenigen Tagen im Monat mit einer Stärke zurück, die die Insel völlig mit Wasser umspült. In den zurückbleibenden Pfützen und Bäche spiegelt sich dann perfekt die Inselstadt und lässt den Ort noch viel magischer wirken als er eh schon ist.
Wem der Anblick von außen aber noch nicht reicht, kann auch für zehn Euro Eintritt das Innere der Klosteranlage bestaunen und sogar in einem der Hotels eine Nacht verbringen.
Cabourg
Auf dem Rückweg zum Flughafen in Paris kommen wir an unserem letzten Spot vorbei. Cabourg befindet sich auf halber Strecke zwischen Le Mont-Saint-Michel und Étretat an der Küste. Das bekannte Seebad mit ca. 3.600 Einwohnern wartet mit einem nicht enden wollenden vier Kilometer langen Strand auf die Gäste und könnte ihnen kein besseres Urlaubsgefühl geben. Die Pferderennbahn, das Kasino, das Filmfestival und das Grand Hotel sind nur einige Gründe, warum sich hier ein Zwischenstopp mehr als lohnt!
Mit diesem Spot sind wir nun aber am Ende unseres kurzen Wochenendtrips durch die Normandie angekommen und es geht zurück nach Deutschland. Falls du aber noch mehr über die traumhafte Gegend in Frankreich wissen willst, du Inspiration für weitere tolle Spots in der Gegend suchst oder auf meinen kommenden Touren um die Welt dabei sein willst, dann schau gerne auf meinem Instagramaccount @manueldietrichphotography vorbei. Bis zum nächsten Mal!
Manuel Dietrich ist sowohl Landschafts- als auch Reisefotograf und -filmer mit Heimat in der Südpfalz bei Speyer. Seit seinem dreimonatigen Aufenthalt in Australien nach dem Abitur zieht es ihn nur noch weg, immer mit dem Drang neue aufregende Orte zu entdecken. Neben seinem Architekturstudium hat er sich mit Instagram seine Selbständigkeit immer weiter aufgebaut und arbeitet mittlerweile als freiberuflicher Content Creator.