Die Szenarien sind bekannt: Stau, hektischer Stadtverkehr, Parkplatzkämpfe, gestohlene Vorfahrten, der Vordermann setzt den Blinker nicht, Gedränge auf den Spuren und in den Kreuzungen. Stress und Frust im Straßenverkehr versetzen jeden noch so geübten Fahrer in den Ausnahmezustand. Um aber korrekt und vor allem sicher unterwegs zu sein, gilt es beim Autofahren Konzentration und Gelassenheit zu bewahren. Die wichtigsten Verhaltensregeln zu kennen und zu achten, erspart euch und allen Verkehrsteilnehmern Ärger und Gefahr. Wir haben für euch eine Zusammenstellung gemacht, die ihr euch als Fahrer zu Herzen nehmen solltet und die auf den deutschen Straßen verboten sind.
Einstellung am Steuer
Ruhe bewahren, auch in Momenten der Unsicherheit. Denkt an den Moment des Heimkommens oder an das Ziel eurer Fahrt. Macht euch bewusst, dass Aufregung und ein aufbrausendes Verhalten euch beeinflusst und die Konzentration mindert. Lasst euren Ärger nicht an den anderen Verkehrsteilnehmern aus. Wenn ihr wütend oder geladen seid, dann kann das euren Fahrstil stark beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass ihr euch klar macht, dass Sicherheit vorgeht und dass ihr mit einem aggressiven Fahrstil im dichten Verkehr nichts erreichen werdet.
Trotz Zeitdruck oder Konflikten mit anderen Teilnehmern: respektiert die anderen Fahrer, seid rücksichtsvoll und fair. Wenn ihr merkt, dass sich eure Laune verschlechtert und ihr langsam wütend werdet, dann hört doch einfach Musik. Am besten kein Radio, das von nervigen Ansagen und Werbungen unterbrochen wird, sondern Titel und Interpreten, die positiv auf euch wirken und die helfen, Stress abzubauen. Stellt euch eine CD oder Playlist zusammen zum Autofahren.
Kein Handy in der Hand
Handys am Steuer handeln euch 100 Euro Strafe und direkt einen Punkt in Flensburg ein. Telefonieren oder Chatten am Steuer gelten als grob fahrlässig. Selbst wenn ihr nur schnell eine Nachricht lesen oder die Uhrzeit prüfen wollt, kann das Folgen haben. Lasst das also komplett sein. Eine Freisprechanlage via Bluetooth ist eine nützliche Anschaffung, die euch das Telefonieren im Auto erlaubt. Seid euch beim Kauf einer Anlage über die Auswahlkriterien bewusst. Die wichtigsten Merkmale:
- Funktionen: Eine automatische Rufannahme, Rufumleitung und Radiostummschaltung ermöglicht es euch, die Hände am Steuer zu lassen. Spracheingabe und Sprachannahme der Anrufe erleichtern euch ebenfalls das Fahren. Eine Vollduplex-Option ist ideal, damit die Gesprächsqualität nicht zu leiden hat. Sie garantiert, dass beide Gesprächspartner zur selben Zeit sprechen können und keine Störungen in der Leitung auftreten. Ein Timer der das Abschalten des Gerätes für Sie übernimmt, ist sinnvoll.
- Technische Merkmale: Das Netzteil oder die Aufladefunktion sollte über einen Überladeschutz verfügen. Das Gerät ist ideal, wenn es sich auf andere Handytypen übertragen und umrüsten lässt. Wichtig ist, dass die Freisprechanlage einen externen Antennenanschluss hat, diese sorgt für einen optimalen Empfang. Wenn die Anlage mit dem Prüfzeichen CE versehen ist, ist sie sicher. Achtet ebenfalls auf das e1-Zeichen, dieses steht für die elektromagnetische Verträglichkeit. Eine stabile Handyhalterung ist essentiell.
- Montage: Ihr könnt diese selber durchführen oder von einem Fachmann übernehmen lassen. Die Einzelteile müssen fest verschraubt angebracht sein und dürfen auf keinen Fall innerhalb des Airbag-Bereiches liegen. Stellt vor der Montage fest, wo genau die Anlage angebracht sein muss, damit sie in perfekter Reichweite liegt.
Rauchen nur mit Vorsicht
Zwar flammt die Diskussion über ein Rauchverbot am Steuer in regelmäßigen Abständen in der Politik auf, doch bislang gibt es noch kein Gesetz, welches den Zigarettenkonsum im Auto rechtswidrig macht. Raucher sollten ihre Zigarette mit Vorsicht genießen. Das Rauchen schränkt die Konzentration ein und mindert eure Bewegungsfreiheit. Asche und Glut können euch verbrennen oder auf den Boden fallen und Rauch kann in die Augen geraten. Auch die Suche nach der Schachtel und das Anzünden und Ausmachen sind Bewegungen, die eure Aufmerksamkeit verringern können.
Seid euch deshalb immer im Klaren, ob der Verkehr es gerade ermöglicht, eine Zigarette zu genießen oder ob es zu hektisch dafür ist. Rote Ampelphasen sollten für das An-und Ausmachen der Zigarette genutzt werden. Werft dire Zigarette immer in den Fahrzeugaschenbecher und niemals auf die Straße. Denkt an eure Mitfahrer. Zigarettenrauch auf engem Raum kann trotz geöffneter Fenster unangenehm sein und ist gesundheitsschädlich. Mit Kindern an Bord sollte auf das Rauchen am Steuer komplett verzichtet werden.
Essen und Trinken im Auto
Auch Essen und Trinken ist im Auto erlaubt. Wenn ihr eine längere Fahrt vor euch habt, sollte eure Verpflegung griffbereit sein. Komplizierte Verpackungen oder Gerichte, die mit Besteck gegessen werden müssen, eignen sich logischerweise nicht zum Essen während der Fahrt. Lasst euch Essen und Trinken vom Mitfahrer reichen. Fällt etwas zu Boden oder auf eure Kleidung, dann kümmert euch erst bei Stillstand des Autos darum.
Richtig gekleidet für Komfort und Sicherheit
Zieht euch vor dem Einsteigen die (Winter-) Jacke oder Kleidungsstücke wie Sakkos aus. Diese schränken die Bewegungen ein. Tragt immer feste Schuhe, diese geben auf den Pedalen besseren Grip. Von Stöckelschuhen oder Flipflops ist absolut abzuraten.
Stresszone Autobahn
Vor der Fahrt gilt: Vermeidet unnötige Sorgen, indem ihr die Route vom Navi vorgeben lasst. Checkt vor der Abfahrt, ob auf der gewählten Route Staugefahr besteht. Meistens vermeidet das Navigationsgerät schon den Stau und schlägt Alternativrouten vor. Fahrt bei schlechten Sichtverhältnissen vorsichtiger und langsamer und vergesst nicht die Lichter einzuschalten.
Der Hintermann fährt zu dicht auf? Er gibt Lichtsignale und überholt auch noch auf der falschen Seite? Nicht aus der Ruhe bringen lassen! Versucht immer etwas mehr Abstand nach vorne zu lassen, so können Auffahrunfälle vermieden werden. Und ja, die rechte Spur darf auch von Pkws benutzt werden (Rechtsfahrgebot!), dort ist es meist sogar entspannter zu fahren.
Parkverhalten
Zwängt euch nicht in eine Lücke, die euch von Anfang an zu eng vorkommt. Passt auf Hindernisse wie Bordsteinkanten, Zäune, Absperrungen und Gehwegbegrenzungen auf. Geduld und Nachsicht sind auch bei der Parkplatzsuche geboten. Nachdem ihr eingeparkt habt, werft einen prüfenden Blick in den Seitenspiegel vor dem Aussteigen und öffnet die Tür langsam, um zum Beispiel Radfahrer nicht zu gefährden.
Achtgeben auf Radfahrer
Beachtet, dass Radfahrer nicht nur auf den Fahrradwegen fahren, sondern oft eben auch auf der Straße. Nicht jeder Fahrradfahrer besitzt einen Führerschein und ist mit allen Verkehrsregeln vertraut. Haltet daher Blickkontakt an Kreuzungen und fahrt vorsichtig und achtsam, wenn der Verkehr sehr dicht ist und Fahrradfahrer in der Nähe sind.
All diese Verhaltensweisen werden euch das Fahren auf den Straßen angenehmer und vor allem sicherer machen. Wichtig ist, dass ihr euch bewusst seid, dass ihr nicht allein im Straßenverkehr unterwegs seid und andere Verkehrsteilnehmer auch vorankommen wollen. Bewahrt Ruhe und vermeidet Stresssituationen. Gemeinsame Rücksicht und Vorsicht sind der Schlüssel zu einer guten und sicheren Fahrt.