Es ist wieder soweit. Der Sommer ist da, die Sonne knallt, der Autolack glüht förmlich vor sich hin. Gerade jetzt ist es wichtig, dass man seinen Wagen nicht vernachlässigt und ihn regelmäßig pflegt, um die Karosserie zu schonen. Sonneneinstrahlung trocknet Pollen, Staub, Insekten und lästigen Baumharz fest an, was dem Lack schadet und ihn schneller korrodieren (rosten) lässt. Letztere beiden sind durch ihre ätzenden Säuren um einiges schädlicher, als der Winter mit seinen Streusalzen und Auftaumitteln. Deshalb sollten Sie Ihren Wagen im Sommer alle zwei bis drei Wochen waschen.
Auto waschen – Tipps für das richtige Vorgehen
Vermeiden Sie es in der heißen Jahreszeit nach Möglichkeit unter Bäumen zu parken – falls eine Garage vorhanden ist, ist es besser diese zu nutzen. Um den Lack dauerhaft zu schonen, ist es wichtig, regelmäßig eine Autowäsche zu machen. Ob Sie dies bei einer professionellen Autowaschanlage oder alleine machen, ist Ihnen überlassen.
Dabei ist jedoch zu beachten, was beim Reinigen Ihres Wagens verboten und was erlaubt ist. Beispielsweise darf das Auto nicht auf unbefestigtem Grund gereinigt werden, außer man holt sich eine Erlaubnis von der zuständigen Behörde. Das bedeutet, dass das Auto waschen auf Privatgrundstücken bzw. im Hof, insofern der Boden versiegelt ist, erlaubt ist. Auto waschen zu Hause ist also generell kein Problem.
Den Lack mit Hartwachs zu behandeln, beugt Schäden vor und bietet einen längeren Schutz. Generell reicht eine Schaumwäsche aus, um grobe Verunreinigungen und Staub zu entfernen, hartnäckige Ablagerungen von Bäumen und Insekten, wie auch Vogelkot, müssen gesondert behandelt werden, um komplett beseitig zu werden.
Waschstraße oder Waschanlage – Regeln
Falls Sie eine Waschanlage besuchen, gibt es drei Grundregeln auf die Sie Acht geben sollten:
1.Besuchen Sie die Anlage, wenn möglich, an einem Regentag. Das weicht den Schmutz vorab etwas ein und die Reinigungslappen oder Bürsten sind sauberer und nicht mit Dreck Ihrer Vorgänger vollgesogen. Da Staub und Steinchen wie Sandpapier wirken, verdrecken Sie nicht nur den Lack, sondern können ihn auch zerkratzen.
2.Suchen Sie sich eher eine Waschanlage mit Lappen aus. Es ist ein Mythos, dass Bürsten den Lack zerkratzen, dieser ist heutzutage viel zu robust dafür, aber oftmals hinterlassen Bürsten einen Kunststoffrückstand oder Swirls auf der der Oberfläche, die diese mitgenommen aussehen lassen. Swirls sind rund auslaufende feine Kratzer, die eine spinnennetzartige Ausdehnung haben.
3.Verzichten Sie nicht auf die Vorwäsche. Starke Verschmutzungen werden so gelöst und abgespült, sodass sie nicht in die Waschanlage mit hineingetragen werden.
Richtiges Auto waschen – Anleitung zum richtigen Reinigen
Falls Sie Ihr Auto alleine waschen wollen, haben wir für Sie eine Anleitung dazu im Folgenden:
Auto waschen von Hand
– Auch beim Selbermachen gilt es den Wagen an einem kühleren Tag und im Schatten zu waschen. Lack und Felgen sollten kalt sein, damit der Reiniger nicht antrocknen kann und keine hässlichen Schlieren hinterlässt. Falls Sie jedoch nur an einem heißen Tag waschen können, reinigen Sie das Auto in Abschnitten von oben nach unten.
– Unbedingt Handschuhe (Latex oder Gummi) und Schutzbrille tragen! Die Pflegemittel und Reiniger sind sehr aggressiv, sie ätzen nicht nur und trocknen die Haut aus, sondern können bei empfindlichen Menschen auch Ausschlag verursachen. Je länger der Handschuhschafft ist, desto besser.
– Verwerfen Sie den Irrglauben an den Schwamm, als gutes Reinigungswerkzeug. Verwenden Sie langfaserige Mikrofasertücher oder Mikrofaserhandschuhe. Diese haben im Gegensatz zum Schwamm eine offene Zellstruktur und nehmen den Dreck sicher auf. Sie schließen Schmutz ein und geben ihn nicht mehr an die Oberfläche ab, was den Lack schützt. Auch lassen Sie sich besser ausspülen und waschen. Vorsicht beim Auto waschen mit Hausmitteln! Hände weg von Haushaltsschwämmen und Scheuermilch.
– Zwar verbraucht das Auto waschen von Hand mehr Wasser als eine Waschanlage und ist umweltbelastender, aber sie ist gründlicher, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Bereiten Sie zwei Eimer mit einmal ca. 20 Litern Wasser und Autoshampoo und einen mit 10 Litern klarem Wasser vor: das reicht und Sie laufen nicht Gefahr zu viel Wasser zu verbrauchen. Generell können Sie für das Einshampoonieren des Wagens auch herkömmliche Reiniger verwenden. Spülmittel reicht vollkommen aus. Hier sind beim Auto waschen Hausmittel also möglich.
Auto waschen – wie gehe ich richtig vor
– Fangen Sie bei den Felgen an. Diese müssen am längsten einweichen und da beim Abspritzen immer wieder vom Boden Staub aufgewirbelt werden kann, macht das einen Teil der Wäsche möglicherweise wieder kaputt. Felgen abmontieren, die Radkästen, Schraublöcher und die Innenbette gut einseifen und abspülen. Verwenden Sie eine kleine Rundbürste für die Zwischenräume. Egal ob Sie Felgenreiniger oder herkömmliche Reinigungsmittel verwenden, es ist wichtig, dass Sie das Mittel gut mit einem Pinsel aufschäumen, damit sich der Schmutz von alleine lösen kann. Haben Sie besonders empfindliche Felgen, dann legen Sie diese für eine Weile in warmes Wassers bevor Sie den selbigen Waschprozess einleiten.
– Sind die Felgen fertig, können Sie zum Lack wechseln. Schäumen Sie den Wagen entweder manuell oder mit einer Foamgun ein, damit der Dreck aufgeweicht werden kann. Beginnen Sie immer von unten nach oben mit dem Einschäumen, da so die letzte Lage Schaum nach unten ziehen kann und die Einwirkzeit gesteigert wird. Abgespült wird mit dem Hochdruckreiniger oder mit einem Wasserschlauch.
– Reinigen Sie nun mit einem Pinsel schwer zu erreichende Bereiche Ihres Autos. In den Gummifalzen zwischen den Fenstern und Türen, in den Einstiegen, Zierleisten und in den Zwischenräumen des Kühlergrills sammelt sich immer besonders viel Dreck. Säubern Sie diese bei einer zweiten Einseifrunde und nutzen Sie einen (frischen) Pinsel zum Aufschäumen und Reinigen. Abspülen nicht vergessen.
– Nutzen Sie den Eimer mit dem Shampoo/Spülmittelgemisch und den Microfaserhandschuh. Fangen Sie von oben an, das Auto zu waschen und schränken Sie die Swirlgefahr ein, indem Sie weniger verschmutzte Stellen zuerst angehen. Gehen Sie mit wenig Druck vor, damit die Handschuhfasern den Dreck richtig aufnehmen und nicht weiter verteilen können. Spülen Sie den Handschuh immer wieder im zweiten Eimer aus und shampoonieren Sie dann weiter. Arbeiten Sie sich langsam bis zur Zierleiste vor. Der untere Bereich des Wagens ist immer am stärksten verschmutzt, so dass Sie entweder einen zweiten Handschuh oder ein anderes Tuch benutzen sollten. Reinigen Sie ganz am Schluss die Einstiege der Türen und die Falze des Kofferraums, damit kein Öl am Handschuh zurückbleibt, welches Sie auf dem Lack verteilen könnten. Es wäre schade, wenn aus den Zwischenräumen am Ende des Waschens, dreckiges Wasser aus den diversen Naben des Autos fließen würde.
– Spülen Sie das Auto gründlich von oben nach unten mit dem Hochdruckreiniger oder dem Schlauch ab. Seien Sie vorsichtig und achten Sie darauf, die Straße nicht direkt mit dem Wasserstrahl zu erwischen, da dies Staub und Sand wieder aufwirbelt, der es sich wieder auf Ihrem Lack gemütlich macht.
Die Karosserie richtig trocknen und versiegeln
– Das Auto richtig zu trocknen, muss ebenso gekonnt sein, wie das Waschen. Auch hier ist es am geschicktesten ein Microfasertuch zu verwenden. Trocknen Sie vorsichtig und ohne Druck ab, da Mikrofasern sich nicht so schnell vollsaugen. Sie müssen sich entscheiden, ob Sie Ihren Wagen mit einem passenden Detailer gleich trocknen, oder nach dem Trocknen mit dem Detailer an die Arbeit gehen. Er schont den Lack, versiegelt ihn und lässt größere Wasserflächen schneller brechen und abfließen.
– Ist der Lack fertig, trocknen Sie die Falzen gründlich ab, damit Ihnen nichts mehr über die Karosserie tropft und Ihre Arbeit kaputt macht.
– Falls Sie jetzt noch Verkrustungen, Teerflecken und Rückstände entdecken, können Sie sich mit einer speziellen Lackreinigungsknete helfen. Diese sollte gut geknetet werden, damit sie weich und geschmeidig bleibt. Formen Sie eine flache Scheibe aus der Knete und tragen Sie auf die verschmutzten Stellen erneut Detailer auf. Dieser wird als Gleitmittel für die Knete ausreichen. Jetzt müssen Sie mit der Knetmasse vorsichtig hin und herfahren, bis die Unreinheiten verschwunden sind. Drücken Sie nicht zu stark auf und passen Sie auf, dass eine großzügige Schicht Detailer unter der Knete bleibt, damit Sie keine Swirls in Ihren Lack bekommen. Meist sind diese wieder mit Politur wegzubekommen. Werden Sie jedoch von Anfang an vermieden, ist der Arbeitsaufwand geringer.
– Drehen, falten und kneten Sie die Masse ab und an, damit Sie wieder an saubere Flächen gelangen. Wischen Sie die Rückstände des Detailers mit dem Mikrofasertuch weg und polieren Sie mit einem frischen Tuch nach. Testen Sie mit dem Finger an, ob das Produkt richtig ausgetrocknet ist und eingerieben werden kann. Hinterlässt Ihr Finger keine Spuren in dem Mittel und der Lack tritt glänzend und sauber darunter hervor, können Sie mit dem Abwischen und Einreiben beginnen.
Zögern Sie demnach nicht im Sommer Ihr Auto richtig zu pflegen, denn was einmal angefangen hat den Lack zu zerfressen, lässt sich nur schwer wieder gut machen. Abgeplatzter und zerkratzter Lack sieht nicht nur unschön aus, sondern fördert auch die Rostbildung. Außerdem kann eine Autowäsche bei Allergikern die Reizerscheinungen vermindern, da die Rückstände der Pollen beseitig werden. Nutzen Sie Ihre freien Wochenenden, um Ihren Wagen zu pflegen oder fahren Sie nach der Arbeit direkt in eine Waschstraße und erfreuen Sie sich lange Zeit an einem gepflegten Auto. Beachten Sie aber, das Auto waschen am Sonntag nicht in jedem Bundesland zulässig ist. Beispielsweise Nordrhein-Westfalen ist das Auto waschen sonntags verboten. Es gibt aber auch einige Waschanlagen bzw. –straßen, die sonntags geöffnet haben. Dort können Sie einfach Ihr Auto waschen lassen.