„Bei mir ist die Luft raus“. Wie oft hört man diesen Satz, doch selten ist damit der Reifendruck des Autos gemeint. Nur noch selten denken wir im Alltag darüber nach, was die Räder eigentlich am Leben hält. Wer jetzt von seiner Werkstatt den heißen Tipp bekommen hat, dass er doch lieber das supertolle neue Reifengas statt Luft zur Befüllung des Reifens nehmen soll, weil die Laufeigenschaften doch so viel besser sind, der sollte vielleicht einen Wechsel der Werkstatt erwägen, denn das ist kompletter Humbug und Geldschneiderei. Luft reicht zum Befüllen der Reifen völlig aus und läuft genauso gut. Wichtig ist, dass der Reifendruck stimmt.
Pflege der Reifen
Bei sachgemäßem Umgang mit euren Autoreifen, könnt ihr sie locker fünf bis sechs Jahre fahren. Unsanfte Begegnungen mit dem Bordstein oder spitzen Gegenständen auf der Fahrbahn sowie ein zu geringer Reifendruck können den Reifen jedoch frühzeitig den Garaus machen. Der Gesetzgeber sagt, dass die Reifen bis zu einer minimalen Profiltiefe von 1,6 Millimetern gefahren werden dürfen
Je geringer das Profil wird, desto schlechter wird auch das Fahrverhalten im Allgemeinen und bei Nässe im Besonderen. Gerade bei Nässe ist es wichtig, dass Profiltiefe und Reifendruck stimmen, um nicht dem Aquaplaning zum Opfer zu fallen. Das Thema Aquaplaning haben wir schon in einem vorherigen Artikel behandelt.
Wie viel Reifendruck brauchen meine Reifen?
Der Reifendruck spielt eine maßgebliche Rolle beim Fahrverhalten eures Autos. Der vom Hersteller empfohlene Reifendruck befindet sich meist auf einem Aufkleber am Tankdeckel oder an der Innenseite der Fahrertür. Der angegebenen Empfehlung solltet ihr generell Folge leisten.
Vor längeren Fahrten empfiehlt es sich 0,2 Bar mehr aufzunehmen, da die Reifen sich während der Fahrt erhitzen und weiten. Auch wenn ihr viele Personen oder Gepäck transportiert, können 0,2 Bar mehr nicht schaden. Nach der langen Fahrt oder dem Transport solltet ihr jedoch wieder zum empfohlenen „Komfort-Luftdruck“ zurückkehren, denn ein zu hoher Luftdruck kann zu einseitiger Beanspruchung des Gummis führen.
Ein zu geringer Reifendruck führt generell zu hohem Abrieb und eure Reifen sind leider schnell verschlissen. Außerdem erhöht sich der Kraftstoffverbrauch um bis zu einen Liter pro 100 Kilometer. Also kontrolliert den Reifendruck besser regelmäßig.
Was tun, wenn der Reifen doch mal knallt?
Wenn euch während der Fahrt doch mal ein Reifen platzen sollte, dann:
- Bewahrt Ruhe!
- Tretet nicht schlagartig auf die Bremse, das könnte die Situation verschlimmern. Der Reifen könnte blockieren und das Fahrzeug wird unter Umständen unlenkbar. Blickt euch stattdessen um und fahrt möglichst an den rechten Straßenrand.
- Lasst das Fahrzeug langsam ausrollen.
- Vergesst auch nicht, sofort das Warnblinklicht anzuschalten!
- Steigt möglichst auf der Seite des Autos aus, die der Fahrbahn abgewandt ist, zieht die Warnweste an und stellt das Warnkreuz in der richtigen Entfernung auf. In der Stadt sind das 50 Meter, auf Landstraßen und Schnellstraßen 100 Meter und auf der Autobahn 200 Meter.
- Achtet darauf, beim Aufstellen des Warndreiecks nicht selbst in den Verkehr zu geraten.
Nun könnt ihr entweder den Reifen selbst wechseln (vorausgesetzt, ihr habt das Werkzeug und die Fähigkeiten dazu) oder ihr ruft jemanden, der euch helfen kann. Da statistisch gesehen nur alle 150.000 Kilometer eine Reifenpanne vorkommt, gehen immer mehr Autohersteller dazu über, statt dem sperrigen Ersatzrad dem Auto ein Reparaturset beizugeben. Diese pumpen mittels eines Kompressors Dichtungsmittel in den Reifen, sodass ihr bis zur nächsten Werkstatt fahren könnt. Eine besonders langsame und umsichtige Fahrweise ist in diesem Fall natürlich ratsam.