Du hast sicher schon bemerkt, dass DHL seine Flotte immer mehr auf E-Transporter umstellt, die deine Sendungen ausliefern. Der Wechsel zur E-Mobilität vollzieht sich bei Lieferdiensten sogar erheblich schneller als im privaten Sektor. Vor allem in den Ballungszentren setzt sich dieser Trend sehr schnell durch. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa beziehungsweise alle weiteren Kontinente. Nicht nur die Transporter werden auf E-Mobilität umgestellt, sondern es wird auch auf E-Bikes und E-Scooter bei der Briefzustellung gesetzt. In Deutschland sind DHL und Deutsche Post die Trendsetter für E-Transporter und emissionsfreie Lieferung, aber immer mehr Anbieter ziehen nach. DHL und Deutsche Post fingen schon 2019 an, eine der größten Elektroflotten in Deutschland aufzubauen. Nicht nur die Transporter werden mit Elektrizität angetrieben, sondern weitere rund 10.000 Street-Scooter und 12.000 E-Bikes. Mittlerweile gingen die Fertigungsrechte für die emissionsfreien Fahrzeuge an ein Luxemburger Konsortium über. Die Luxemburger Modelle, die das typische DHL-Gelb aufweisen, siehst du tagtäglich auf unseren Straßen. Aber nicht nur die dir bekannte gelbe E-Flotte wächst ständig. Selbstverständlich ziehen die anderen Lieferanten nach und sind zum Beispiel in den USA sehr weit vorne. Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten, was der Umwelt zugutekommen wird.
Das Ziel: die nachhaltigste Lieferflotte der Welt
Wer fällt dir als Handelsgigant als Erstes ein? Amazon! Obwohl Amazon mit diversen Lieferdiensten zusammenarbeitet, betreibt der Gigant auch einen riesigen eigenen Fuhrpark. Zum einen laufen derzeitig rund 1.800 E-Transporter der Reihen eVito und eSprinter von Daimler-Benz und andererseits hat Amazon mit dem amerikanischen Elektroauto-Start-up Rivian einen eigenen Lieferwagen entwickelt. Amazon hat über 100.000 Fahrzeuge des „Electric Delivery Van“ – kurz: EDV – bestellt, die ab 2024 den Dienst aufnehmen sollen. Das Ladevolumen der unterschiedlichen EDV-Modelle liegt zwischen 12.700 bis 25.000 Litern und Nutzlasten von 890 bis 2.400 Kilogramm. CEO Jeff Bezos hat sich das sportliche Ziel gesteckt, die nachhaltigste Lieferflotte der Welt zu erschaffen. In der Regel setzt Bezos seine Ziele um. Daher kannst du jetzt schon davon ausgehen, dass dir in etwas mehr als einem Jahr eine elektrifizierte Amazon-Flotte auf den Straßen begegnen wird.
Ladevolumen, Reichweite, Schnellaufladung – wo ein Wille ist, ist ein Weg
Auch FedEx, der Konkurrent von UPS und DHL, ist mit seiner Elektroflotte auf dem Vormarsch. FedEx hat sich allerdings für Wagen einer General-Motors-Tochter entschieden, die ihre Fahrzeuge unter dem Namen Bright Drop vertreibt. Bright Drop birgt den Vorteil, dass sich hier nicht nur um Fahrzeuge gekümmert wird, sondern auch um Softwarelösungen, welche die komplette Logistik revolutionieren. Bei den Fahrzeugen, die FedEx schon benutzt und aus deren Reihe viele weitere bestellt wurden, handelt es sich um das Modell Zevo 600. Nicht nur das Ladevolumen ist groß, sondern auch die Reichweite mit rund 400 Kilometern pro Akkuladung. Ebenfalls lässt sich der Zevo 600 sehr schnell aufladen. FedEx hat somit die Möglichkeit, die Fahrzeuge nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch im ländlichen Raum auf längeren Strecken einzusetzen. Eine kluge Lösung, die im Sinne der Umwelt ist. Einerseits lassen sich neue Märkte für FedEx erschließen und andererseits werden unübersehbare Zeichen in Richtung Umweltschutz gesetzt.
Erdgas und Elektrizität: eine clevere und umweltfreundliche Strategie
Selbstverständlich steht auch Hermes der Elektromobilität offen gegenüber. Hermes wird aller Voraussicht nach seine Flotte auf ein innovatives elektrisches Ford-Transit-Modell umstellen, das von Dearborn entwickelt wird. Auch hier wird geplant, inwiefern noch mehr Umweltfreundlichkeit erreicht werden kann. Eine cloudbasierte Routing- und Logistiksoftware wird derzeitig erprobt. Wie du siehst: Alle Versanddienstleister sind damit beschäftigt, Lieferung und Logistik emissionsfrei zu gestalten. So wurde zum Beispiel UPS erst vor Kurzem mit dem Smart Way Excellence Award ausgezeichnet. Dieser Preis wurde dem Branchenführer für seinen ausgezeichneten Einsatz alternativer Kraftstoffe und fortschrittlicher Technologien verliehen. UPS setzt bei seiner Strategie, die Umwelt zu schonen, auf zwei verschiedene Varianten. Einerseits wurden jüngst über 6.000 Lastkraftwagen angeschafft, die mit Erdgas betrieben sind, und andererseits wird UPS demnächst rund 10.000 Elektrofahrzeuge ausgeliefert bekommen, die von dem britischen Technologie-Start-up Arrival konzipiert wurden.
E-Mobility setzt sich durch
Kein einziger Versanddienstleister steht der Elektromobilität skeptisch gegenüber. Ganz im Gegenteil: Es werden Investitionen in Milliardenhöhe getätigt, um wettbewerbsfähig, nachhaltig und emissionsfrei agieren zu können. Sicher wird das traditionelle Speditionsgewerbe nachziehen, wenn sich zeigt, mit welcher Effizienz E-Lastkraftwagen und E-Transporter genutzt werden können. Auch die immer weiter fortschreitende Technik wird zeigen, dass größere Reichweiten und schnelleres Laden Argumente pro emissionsfreien Güterkraftverkehr sind. Wenn die Lieferdienste in der Lage sind, komplett auf emissionsfreie und nachhaltige Antriebe umzusteigen, wird sich diese Entwicklung auch in anderen Bereichen des gewerblichen Kraftverkehrs durchsetzen. Es sollte doch ein schöner Gedanke sein, wenn du demnächst wieder etwas online bestellst oder ein Päckchen von deiner Familie erwartest, dass zumindest deine Sendung emissionsfrei ausgeliefert wird.