Elektroautos werden immer beliebter und die teuren Spritpreise sind daran nicht unschuldig. Doch auch die Energiepreise für Strom sind nicht billig. Daher liegt es auf der Hand, dass Besitzer von Elektroautos über eine eigene Solaranlage auf dem Dach nachdenken, um günstigen grünen Strom zu generieren. Die Frage, die wir uns dabei stellen müssen, lautet: Wie groß muss die Solaranlage auf dem Dach sein, um das Elektroauto vollständig mit Strom versorgen zu können?
Berechnung der Größe der Solaranlage
Um die Größe der Solaranlage zu berechnen, gilt es vorab folgende Werte zu kennen:
- Stromverbrauch des Elektroautos
- Fahrleistung, also die zurückgelegten Kilometer
- Leistung der Solarpanels
- Sonnnenscheindauer bzw. -intensität
Mit diesen drei Werten lässt sich anschließend die benötigte Größe der Solaranlage berechnen. Ihr werdet staunen, zu welchem Ergebnis wir dabei kommen.
Der Stromverbrauch eines Tesla Model 3 liegt bei etwa 21 kWh pro 100 Kilometer, ein Renault Zoe benötigt rund 17 kWh und der VW e-Golf sogar nur knapp 15 kWh. Wenn wir jetzt von einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern pro Jahr ausgehen, dann ergibt sich daraus ein Jahresverbrauch von ca. 1.500 bis 2.100 kWh je nach Elektrofahrzeug.
Kommen wir zu den Solarmodulen. Es gibt viele unterschiedliche Hersteller und Fabrikate, sodass eine gute Beratung bzw. Recherche vorab zwingend notwendig ist. Die Durchschnittsleistung beträgt zwischen 50 und 350 Wp (Watt Peak = Spitzenleistung in Watt), aber es gibt auch leistungsstärkere Module. Gehen wir von einem 300-Wp-Solarmodul aus, so ist bei einer ca. 1.000 Vollast-Stunden pro Jahr in Deutschland eine Jahresleistung von 300 kWh möglich. Umgerechnet heißt das, dass fünf bis sieben Solarmodule bereits ausreichen für das eigene Elektroauto.
Pro Solarmodul zwei Quadratmeter Fläche nötig, daher in unserem Beispiel zehn bis 14 Quadratmeter. Ein normaler Carport mit etwa drei Metern Breite und fünf Metern Länge hat bereits eine Dachfläche von 15 Quadratmetern, die also völlig ausreichend wäre, um das Elektroauto mit der Energie der eigenen Solaranlage aufzuladen.
Bitte beachtet, dass alle genannten Werte nur durchschnittliche Angaben sind und ihr euch von einer Fachkraft beraten lassen solltet. Auch längere Schlechtwetterphasen, in denen die Sonne nicht scheint, gilt es durch den Strom aus der Steckdose oder der Ladesäule ausgeglichen werden. Trotzdem zeigt das Beispiel, dass insbesondere Hausbesitzer relativ problemlos ein Elektroauto durch Photovoltaik betreiben können.