Audi plant bis 2025 plant eine breit angelegte Elektro-Offensive mit mehr als 20 vollelektrischen Modellen. Ein ziemlich sportliches und aber dringend nötiges Vorhaben für unser Klima und saubere Städte. Erfolgsfaktor und Rückgrat des Wandels ist dabei die leidige die Ladeinfrastruktur. Nur mit einer flächendeckenden Versorgung und schnellen Ladezeiten gelingt die Akzeptanz bei potenziellen Interessierten, denn im und am Netz sind wir ungeduldig.
Laut BMWi sind derzeit 70 elektrische Fahrzeugmodelle deutscher Hersteller auf dem Markt (Stand Dezember 2020), die an rund 40.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten mit Strom geladen werden (Stand März 2021).
Für premiumgerechte Elektromobilität arbeitet Audi derzeit an einem Konzept für das Schnellladen. Konkrete Ausblicke soll ein Pilotprojekt in Nürnberg im Praxistest einen möglichen Serieneinsatz erproben. Der Audi charging hub sieht reservierbare High-Power-Charging Ladepunkte vor, bei denen ein angeschlossener Lounge-Bereich für entspanntes Warten sorgen soll. Klingt ziemlich spannend, deswegen haben wir uns mit Benedikt Still dem Pressesprecher für Audi e-tron, Audi Q4 e-tron, Audi TT, Elektromotoren, Batterien und Laden/Infrastruktur zum Interview getroffen.
Hallo Benedikt, wo sollen die Cubes später mal stehen?
Wir starten erstmal mit einem Pilotstandort und Erproben dort das Konzept im Alltagseinsatz vor Kunde im urbanen Raum. Sollte es zum einem Rollout kommen, schauen wir uns vor allem mit datengetriebenen Modellen an, wo aktuell für unsere Kunden noch Infrastruktur-Bedarf besteht, vor allem zu Peak-Zeiten.
Was sagen die Städte dazu?
Für unseren Pilotstandort waren wir mit mehreren Städten in Kontakt und haben sehr konstruktive Gespräche geführt. Unser Konzept kam überall gut an und die Bereitschaft zur Unterstützung war groß. Die Politik sucht nach Wegen, um die öffentliche Ladeinfrastruktur weiter zu verbessern, insbesondere für Kunden ohne heimische Lademöglichkeit. Wir sind gerne ein Teil der Lösung, unser Audi charging hub könnte eine Möglichkeit für künftige Spitzenbedarfe sein.
Wie teuer wird das für den Kunden dort zu laden?
Die Preise werden sich am Angebot vom e-tron Charging Service orientieren. Unsere Zielsetzung ist, dass sich der Preis für eine Kilowattstunde am Schnelllader auf einem vergleichbaren Niveau zum Haushaltstrom bewegt.
Gibt es bereits den Standort für das Pilotprojekt?
Der Pilot wird in Nürnberg sein, den genauen Standort werden wir im Laufe des Sommers bekanntgeben.
Wie siehts noch aktuell mit den Ladezeiten aus?
Der e-tron GT kann in rund 23 Minuten auf 80% laden, beim Audi e-tron sind es knapp 30 Minuten. Eine üblicher Kaffeepause mit Toilettenstopp an einer Raststätte dauert mit Wegezeiten ähnlich lange…
Zugang nur für Audi Kunden nach der Pilotphase oder könnten „Fremdfahrer“ sowas wie Prepaid Ladegutscheine erwerben?
Es handelt sich um ein Konzept mit öffentlich zugänglichen Ladepunkten, dass auch Kunden anderer Marken am Audi Charging Hub laden können. Audi Kunden wird als Premium-Service die Reservierung von Ladepunkten angeboten. Der Zugang soll über bekannte Apps und Ladekarten möglich sein.
Solarzellen auf dem Dach sind bei der Höhe der umliegenden Häuser in Großstädten vielleicht wenig ausgelastet. Wie wäre es mit Bewaldung des Daches?
Das Problem sehen wir nicht, denn dafür müsste der Hub – übertrieben gesagt – in einer „Häuserschlucht“ stehen. Eine Bewaldung würde nicht zum flexiblen Konzept passen, dass wir Standorte problemlos und in kurzer Zeit wechseln, wenn sich der Bedarf verändern sollte.
Bild-Nr: A213111 | Bild-Nr: A213110 | Bild-Nr: A213109
Copyright: AUDI AG