Ein Firmenwagen klingt verlockend – selbst im Nebenjob. Doch wie realistisch ist das? Wer einen Minijob hat, stößt schnell an steuerliche und rechtliche Grenzen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann ein Firmenwagen im Minijob möglich ist, warum er im Alltag selten sinnvoll ist und welche Alternativen es gibt.

Firmenwagen und Minijob in 30 Sekunden
Ein Firmenwagen im Minijob ist grundsätzlich möglich, aber meist nur für dienstliche Zwecke sinnvoll. Die private Nutzung ist zwar erlaubt, kann aber schnell dazu führen, dass aus dem Minijob ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis wird.
- Privatnutzung ist kritisch: Wenn jemand nur 8 Stunden pro Woche in einem Minijob arbeitet, dafür aber zu 100% einen Firmenwagen mit Privatnutzung zur Verfügung hat, dann schaut das Finanzamt genau hin. Arbeitszeit und die Nutzung des Fahrzeugs müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, sonst droht der Verlust des Minijob-Status und volle Abgabenpflicht.
- Lohnobergrenze beachten: Der gesamte Verdienst – also Lohn plus geldwerter Vorteil durch die Privatnutzung des Firmenwagens und den Arbeitsweg – darf in einem Minijob 556 € im Monat nicht überschreiten.
- Sinnvoll nur bei Dienstnutzung: Wirklich praktikabel bleibt der Firmenwagen nur, wenn er ausschließlich dienstlich genutzt wird oder der geldwerte Vorteil sehr gering ist. In allen anderen Fällen ist ein reiner Firmenwagen ohne Privatnutzung die bessere Lösung.
Firmenwagen im Minijob – was gilt rechtlich und steuerlich?
Ein Firmenwagen im Minijob ist arbeitsrechtlich erlaubt, aber steuerlich anspruchsvoll. Er wird nicht anders behandelt als bei Vollzeitbeschäftigten – die gleichen Grundsätze zur Bewertung des geldwerten Vorteils gelten auch im Minijob.
Was ist ein Minijob?
Ein Minijob ist eine geringfügige Beschäftigung mit einem monatlichen Durchschnittsverdienst von 556 €. Entscheidend ist der durchschnittliche Monatswert über das Kalenderjahr – einzelne Monate dürfen also auch darüber liegen, solange der Jahreslohn 6672 € (12 × 556 €) nicht überschreitet.
- Geldwerte Vorteile zählen mit: In die Berechnung des Monatslohns fließen auch geldwerte Vorteile ein, zum Beispiel die Privatnutzung eines Firmenwagens oder der Arbeitsweg.
- Dynamisch an den Mindestlohn gekoppelt: Die Verdienstgrenze orientiert sich am gesetzlichen Mindestlohn. Steigt dieser, erhöht sich auch die Minijob-Grenze.
- Pauschale Abgaben & kein voller Versicherungsschutz: Arbeitgeber zahlen rund 30 % Pauschalabgaben (Renten-, Krankenversicherung, Lohnsteuer). Minijobber selbst sind nicht sozialversicherungspflichtig, können aber freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen. Eine eigene Kranken-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung besteht nicht.
So wird der Firmenwagen im Minijob bewertet
Minijobber bekommen für ihre Dienstfahrzeuge keine Steuererleichterungen. Alle Bewertungsmethoden, um den Firmenwagen zu versteuern, gelten unverändert. Der Unterschied liegt allein darin, dass die 556 €-Grenze schnell erreicht und der Prüfungsaufwand höher ist.
- Die 1 %-Regelung ist die Standardmethode zur Ermittlung des geldwerten Vorteils: 1 % des Bruttolistenpreises inklusive der Sonderausstattung pro Monat werden zum Bruttoverdienst addiert und müssen versteuert werden.
- Die 0,5 %- bzw. 0,25 %-Regelung: Für Plug-in-Hybride mit einer elektrischen Mindestreichweite von mindestens 80 km oder einem CO₂-Ausstoß von höchstens 50 g/km gilt ein halbierter Satz von 0,5 %. Für vollelektrische Fahrzeuge (BEV) mit einem Bruttolistenpreis bis 100.000 € greift der nochmals reduzierte Satz von 0,25 %.
- Ein Fahrtenbuch führen ist die Alternative zur Pauschalversteuerung. Dabei wird der geldwerte Vorteil nach dem tatsächlichen privaten Nutzungsanteil berechnet.
- Arbeitsweg: Für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte kommen 0,03 % des Bruttolistenpreises je Entfernungskilometer pro Monat hinzu oder 0,002 % je Arbeitstag und Kilometer, wenn nur gelegentlich gefahren wird.
Minijob vs. Midijob: Wo liegt der Unterschied?
Sobald Lohn und geldwerter Vorteil zusammen mehr als 556 € im Monat betragen, endet der Status als geringfügige Beschäftigung. Das Arbeitsverhältnis wird sozialversicherungspflichtig und man spricht von einem Midijob oder einer Beschäftigung im Übergangsbereich. Ein Midijob liegt zwischen 556,01 € und 2.000 € Monatsverdienst. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten hier besondere Regeln: Der Arbeitgeber zahlt seinen vollen Anteil zur Sozialversicherung, der Arbeitnehmer dagegen nur ermäßigte Beiträge, bleibt aber voll versichert (inklusive Rentenpunkten, Krankengeld und Arbeitslosenschutz).
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Minijob und Midijob auf einen Blick:
| Minijob | Midijob | |
|---|---|---|
Monatliches Entgeld | bis zu 550€ (durchschnittlich) | 556,01€ - 2000€ |
Bezeichnung | geringfügige Beschäftigung | sozialversicherungspflichtige Beschäftigung |
Was bedeutet das konkret für Sie als Arbeitnehmer?
| Arbeitnehmer | Minijob | Midijob |
|---|---|---|
Sozial Versicherung | keine eigene SV-Pflicht | volle SV, aber reduzierte Arbeitnehmerbeiträge |
Renten Versicherung | freiwilliger Eigenanteil (3,6%) | Pflichtbeitrag, volle Rentenpunkte |
Lohnsteuer | 2% Pauschalsteuer (Arbeitgeber zahlt) | individuelle Lohnsteuer nach Steuerklasse |
Typischer Vorteil | höheres Netto, aber kaum Absicherung | volle Absicherung bei moderater Beitragslast |
Diese Pflichten und Vorteile ergeben sich für Arbeitgeber:
| Arbeitgeber | Minijob | Midijob |
|---|---|---|
Abgaben | ca. 30% Pauschalabgabe (inkl. Steuer) | ca. 21-22% Arbeitgeberanteil zur SV |
Abrechnung & Meldung | über Minijob-Zentrale | über Lohnabrechnung & Sozialversicherungsträger |
Typischer Vorteil | einfache Abrechnung | langfristige Beschäftigung mit sozialer Sicherheit |
Fazit: Wer mit seinem Firmenwagen über die 556-€-Grenze kommt, wechselt automatisch in den Midijob. Das ist kein Nachteil – die Abgaben steigen zwar, aber der Arbeitnehmer ist voll versichert und das Modell wird steuerlich unproblematisch.
Wie teuer darf mein Firmenwagen im Minijob sein?
Ein Firmenwagen im Minijob ist kein Widerspruch, aber er funktioniert nur in ganz bestimmten Konstellationen. In der Praxis kommen vor allem drei Grundmodelle infrage:
1. Der klassische Minijob ohne Firmenwagen
Der einfachste und häufigste Fall. Keine Sachbezüge, keine Zusatzleistungen – der Lohn bleibt unter 556 €, die Abrechnung ist pauschal und unkompliziert.
2. Der reine Dienstwagen
Das Fahrzeug wird ausschließlich für dienstliche Fahrten genutzt, etwa bei Hausmeister-, Kurier- oder Betreuungstätigkeiten. Es entsteht kein geldwerter Vorteil, und der Job bleibt eindeutig geringfügig.
3. Das E-Auto als Sonderfall für Minijobber
Durch den niedrigen Bewertungsfaktor von 0,25 % kann ein Elektroauto den Minijob unter Umständen ermöglichen (etwa bei geringem Lohn oder kurzer Arbeitszeit).
| Beispielrechnung | |
|---|---|
Stundenlohn | 12,82 € (Mindestlohn) |
Wochenarbeitszeit | 8 Stunden (1 Arbeitstag) |
Monatslohn | 444,08€ (Ein Monat entspricht 4,33 Wochen) |
Mindestlohn-Grenze | 556 € |
Spielraum für geldwerte Vorteile | 111,92€ |
Bruttolistenpreis des E-Fahrzeugs | 27.900 € (Renault 5 E-Tech Urban Range) |
Geldwerter Vorteil Firmenwagen | 69,75 € (0,25% des Bruttolistenpreises) |
Geldwerter Vorteil Arbeitsweg (5 km) | 12,08 € (nach der 0,002-%-Regel) |
Geldwerte Vorteile Gesamt | 81,83€ |
Fazit: Ein Firmenwagen im Minijob mit Privatnutzung ist möglich – aber nur, wenn alle Werte zusammenpassen. Bei einem noch so günstigen Benziner oder Diesel klappt das nicht. Mit einem kleinen Elektroauto hingegen und klar geregelter Nutzung kann das Modell funktionieren, besonders bei kurzen Arbeitswegen und wenigen Wochenstunden. Die Auswahl an Modellen ist zwar begrenzt. Doch wer genau rechnet, kann auch im Minijob elektrisch mobil sein.
Was müssen Arbeitgeber beim Firmenwagen im Minijob beachten?
Arbeitgeber sollten den Firmenwagen im Minijob immer bewusst und gut begründet einsetzen. Mit klarer Dokumentation, plausibler Aufgabenzuordnung und realistischem Kostenrahmen lässt sich das Modell rechtssicher gestalten – aber nur in Einzelfällen, in denen der Wagen betriebliche Mobilität tatsächlich ermöglicht.
Der Firmenwagen muss zum Job passen
Das wichtigste Kriterium für einen Firmenwagen im Minijob ist die Plausibilität: Der Firmenwagen muss zum Job passen. Arbeitszeit, Aufgaben und Fahrzeugwert sollten in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen. Finanzämter sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Fremdüblichkeit. Das heißt: Die Bedingungen des Minijobs müssen so gestaltet sein, wie sie auch zwei fremde, unabhängige Personen vereinbaren würden. Dann sind sie auch steuerlich unbedenklich.
Höchstgrenze für den Minijob beachten
Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Lohn plus geldwerter Vorteil im Monatsdurchschnitt 556 € (Stand 2025) nicht überschreiten. Wird diese Grenze über einen längeren Zeitraum überschritten, verliert der Job den Minijob-Status und wird sozialversicherungspflichtig. Dann gelten die normalen Abgaben- und Meldepflichten zur Sozialversicherung.
Eine transparente Dokumentation erstellen
Alle Regelungen zur Fahrzeugnutzung sollten schriftlich festgehalten werden – idealerweise im Arbeitsvertrag oder in einer separaten Dienstwagenvereinbarung. Dazu zählen:
- Zweck und Dauer der Fahrzeugüberlassung
- erlaubte Nutzungsarten (dienstlich und/oder privat)
- Methode zur Bewertung des geldwerten Vorteils
- ggf. Verpflichtung zur Führung eines Fahrtenbuchs
Eine klare Dokumentation schützt Arbeitgeber bei Prüfungen und zeigt, dass das Modell transparent und nachvollziehbar gestaltet wurde.
Kein Abzug der Betriebsausgaben ohne betriebliche Begründung
Wird der Firmenwagen im Minijob überwiegend privat genutzt, zählt er nicht mehr als Betriebsausgabe. Das ist anders als bei sozialversicherungspflichtigen Jobs: Dort gilt der Wagen als Teil der Vergütung, wird versteuert und bleibt damit voll absetzbar. Im Minijob dagegen greifen Pauschalabgaben statt individueller Lohnsteuer, sodass das Finanzamt die Überlassung schnell als private Zuwendung werten kann.
Die Folge: Die Betriebsausgabe kann ganz oder teilweise entfallen, und der Minijob wird bei einer Prüfung möglicherweise aberkannt. Nur wenn ein nachweislicher betrieblicher Bedarf besteht – etwa für Dienstfahrten, Materialtransporte oder Kundenbesuche – bleibt der Wagen steuerlich anerkannt.
FAQs: Was Sie zum Firmenwagen im Minijob noch wissen sollten
Ja, das ist grundsätzlich erlaubt. Entscheidend ist, dass der Wagen zum Job passt und die Nutzung verhältnismäßig bleibt. Der geldwerte Vorteil aus der privaten Nutzung wird wie Lohn behandelt – beide zusammen dürfen 556 € im Monatsdurchschnitt nicht übersteigen.
Der geldwerte Vorteil hängt vom Fahrzeugwert ab. Lohn und geldwerter Vorteil zusammen dürfen im Jahresdurchschnitt nicht mehr als 556 € pro Monat ergeben.
Die Privatnutzung ist nicht verboten, führt aber schnell zu einem unangemessenen Verhältnis zwischen Arbeitsleistung und Vorteil. In der Regel funktioniert ein Firmenwagen im Minijob nur als reines Dienstfahrzeug oder bei einem sehr günstigen E-Auto mit niedrigem geldwerten Vorteil.
Der Unterschied liegt in der Verdienstgrenze und der Sozialversicherungspflicht:
- Minijob: Verdienst bis 556 € pro Monat, keine Sozialversicherungspflicht.
- Midijob: Verdienst ab 556,01 € bis 2.000 €, teilweise reduzierte Sozialversicherungsbeiträge, aber volle Versicherung (etwa Renten- und Krankengeld).
Nur, wenn das Arbeitsverhältnis wie unter Fremden gestaltet ist – mit Vertrag, klaren Aufgaben und nachweislich dienstlicher Nutzung. Wird der Wagen überwiegend privat gefahren, erkennt das Finanzamt die Betriebsausgabe nicht an und entzieht möglicherweise den Status als Minijob.
Ein Firmenwagen im Minijob ist auch bei einem bestehenden Hauptjob innerhalb der geltenden Grenzen möglich. Die Einkommen aus Haupt- und Nebenjob werden getrennt behandelt, aber der Wagen darf nicht faktisch über den Hauptarbeitgeber genutzt oder abgerechnet werden.
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