Wenn ihr ein paar Wochen Freizeit habt, dann ist ein Roadtrip auf der Route 66 ein echter Traum für viele Amerika-Fans. Die Route 66 wurde 1926 gegründet und ist eine der ersten echten Autobahnen der Vereinigten Staaten, die gebaut wurde, bevor das Interstate-Straßennetz eingeführt wurde. Die Route führt durch ganze acht Staaten und umfasst 2.451 Meilen, was 3.945 Kilometern entspricht.
Theoretisch könntet ihr die ganze Strecke auch in einer Woche fahren, aber es ist doch sinnvoller, sich die Zeit für genügend Zwischenstopps zu nehmen, um die Landschaft und die Attraktionen zu genießen. Unterwegs könnt ihr Ackerland, Städte, Berge, Wüsten und jede andere Art von Landschaft sehen. Unsere Vorschläge, wo ihr in welchem Staat anhalten solltet, sind bei Weitem nicht vollständig, da es auf dem Weg dorthin Tausende von Dingen zu sehen und zu tun gibt. Aber wenn ihr die Zeit habt, ungeplante Stopps einzulegen, wenn euch während dieser einmaligen Autoreise etwas interessiert, dann macht das und ihr werdet es sicher nicht bereuen. Los geht’s auf den Route 66-Roadtrip!
Text: Andrea Heisinger
Roatrip auf der Route 66: Unsere Reisestrecke durch die folgenden acht US-Bundesstaaten
Staat 1: Was es in Illinois zu sehen gibt
Die Route beginnt hier als Interstate 55 (den größten Teil der ursprünglichen Route 66 bilden heutzutage die Interstate Highways) und folgt einer südwestlichen Route durch Illinois, vorbei an Bloomington und der Hauptstadt Springfield, bevor sie nach Missouri führt. In den Sommermonaten könnt ihr das üppige Ackerland genießen und im Winter solltet ihr auf viel Schnee vorbereitet sein.
Route66 Schild am östlichen Ende, Chicago: Das erste, was ihr euch ansehen müsst, ist das Schild, das den Beginn der Route 66 am westlichen Rand von Chicago markiert. Obwohl ihr die Strecke auch umgekehrt fahren und Chicago zur letzten Station auf dem Roadtrip machen könnt (wenn ihr in Kalifornien startet), sollte dies der Anfang eurer Reise gen Westen sein.
Historische Tankstellen: Auf eurem Weg werdet ihr viele entdecken, was auch einer der Gründe ist, dass die Menschen die Route 66 immer noch gerne fahren. Bemerkenswert in Illinois sind die Tankstellen in den Städten Dwight, Odell und Mt. Olive.
Illinois Route66 Hall of Fame und Museum, Pontiac: Dieses ist ziemlich selbsterklärend und hat Artefakte und Fahrzeuge, die die Geschichte der Route erzählen, die viele auch nur Mother Road oder Main Street of America nennen.
Lauterbach Muffler Man, Springfield: Dies ist das erste von vielen kitschigen Americana-Stücken, die man auf der Route sehen kann. Diese Werbefigur sitzt vor einer Autowerkstatt und hat seinen Auspuff gegen eine amerikanische Flagge getauscht, ist aber ansonsten seit der Errichtung im Jahr 1962 weitgehend unverändert geblieben. In Wilmington befindet sich auch der „Gemini Man“, der von einer anderen Statue zu Ehren des NASA-Projekts Gemini nachgerüstet wurde.
Weltgrößte Catsup-Flasche, Collinsville: Diese 170 Fuß (immerhin fast 52 Meter) hohe Flasche Ketchup ist eigentlich ein Wasserturm. Sie steht dort, wo einst eine Konserven- und Verpackungsfabrik für Tomatenprodukte war.
Staat 2: Das gibt es in Missouri zu entdecken
Fahren Sie von Osten nach Westen auf der Interstate 44/Route 66 durch den Staat, um der Strecke von Illinois aus weiter zu folgen. Sie kommen direkt nach St. Louis, nachdem Sie die Grenze zwischen den Staaten überschritten haben, und fahren dann weiter südwestlich durch Springfield und Joplin. Auf dem Weg dorthin gibt es auch einige Städte mit reizvollen Namen wie Bourbon, Cuba und Doolittle.
Chain of Rocks Bridge, St. Louis: Die Fußgänger- und Radlerbrücke über den Mississippi führt von Illinois nach St. Louis. Es gibt einen Parkplatz auf der Seite von Illinois und ihr könnt über die Brücke aus dem Jahr 1929 hinüber nach Missouri laufen.
Wagon Wheel Motel und Tankstelle & Mural City, Cuba: Haltet zum Tanken, Essen oder Übernachten in Cuba an und schaut euch dort auch die zahlreichen Wandmalereien an den Gebäuden der Stadt an.
Red Rocker, Fanning: Dieser Riesenstuhl, der den Titel „Größter Schaukelstuhl an der Route 66“ trägt (der weltgrößte Schaukelstuhl befindet sich nämlich in Illinois), schaukelt aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr, sorgt aber dennoch für ein schönes Fotomotiv.
66 Drive-in-Autokino, Karthago: Wenn ihr eine Pause vom Fahren braucht und in den wärmeren Monaten einen Film sehen wollt, dann haltet unbedingt in Karthago für ein Stück Americana in einem klassischen Drive-in-Autokino, wo ihr so viel Essen hineinschmuggeln könnt wie ihr wollt.
Staat 3: Das bietet euch Kansas entlang der Route 66
Die Route 66 führt von Joplin, Missouri, weiter in den Bundesstaat Kansas – allerdings nur für 13 Meilen, dann biegt die Route 66 schon ab in Richtung Süden nach Oklahoma. Daher durchquert ihr auch nur drei Städte, könnt aber ein paar bemerkenswerte Dinge sehen.
The Williams Store, Riverton: Dies ist das älteste kontinuierlich betriebene Geschäft an der Route 66. Das Geschäft wurde 1925 eröffnet, nachdem ein früheres Geschäft auf dem Gelände durch einen Tornado zerstört wurde. Ihr könnt dort ein paar Lebensmittel und Souvenirs kaufen.
Rainbow Bridge, Baxter Springs: Dies ist die einzige Marsh-Bogenbrücke (benannt nach dem Ingenieur und Brückenbauer James Barney Marsh), die entlang der Route 66 erhalten geblieben ist. Da es sich um einen alten Abschnitt der Autobahn handelte, müsst ihr etwas abseits der Route fahren, um sie zu sehen.
Kan-O-Tex Servicestation, Galena: Diese Vintage-Tankstelle existiert bereits seit 1934 und wird heutzutage als Café und Souvenirladen genutzt.
Staat 4: Das könnt ihr in Oklahoma entdecken
Nachdem ihr aus Kansas auf dem Alternate Highway 69 in den Staat gekommen seid, werdet ihr nun einige Zeit in Oklahoma verbringen und durch die beiden größten Städte des Staates fahren: Oklahoma City und Tulsa. Auch in Oklahoma mangelt nicht an historischen und kitschigen Sehenswürdigkeiten, die ihr auf eurem Weg entdecken könnt – und hier haben wir nur einige wenige ausgewählt.
Waylan’s Kuku Burger, Miami: Ihr könnt den Drive-thru nutzen oder euch in das auffällige Lokal setzen, das außen wie eine Kuckucksuhr aussieht. Die Speisekarte dieser ehemaligen Fastfoodkette umfasst die üblichen Hamburger und Pommes Frites und andere typische Gerichte.
Afton Station, Afton: Diese restaurierte Tankstelle, die in den 1930er Jahren gebaut wurde, verfügt auch über eine Sammlung von Oldtimern.
Totem Pole Park, Chelsea: Ihr könnt den größten Totempfahl der Welt aus Beton gar nicht verpassen, denn dieser ist 27,4 Meter hoch und wurde 1937 als Herzstück des Parks gebaut. Kleinere Totempfähle sind über das gesamte Gelände verteilt, ebenso wie das Fiddle House, wo handgeschnitzte Fidelinstrumente ausgestellt werden.
Will Rogers Memorial Museum, Claremore: Das Museum zeigt das Leben des berühmtesten Komikers, Schauspielers und Cowboys aus Oklahoma.
Blue Whale, Catoosa: Dieser riesige Blauwal aus Zement liegt am Ufer eines Sees bei Catoosa. Er ist dort seit den 1970er Jahren, als ein Mann ihn als Geschenk für seine walbegeisterte Frau baute.
POPS 66 Soda Ranch, Arcadia: Diese neuere Attraktion kombiniert moderne Architektur, eine 66 Fuß (20 Meter) hohe Sodaflasche aus LED-Lampen und ein Angebot an 650 Sorten Softdrinks zum Kauf. Macht euch bereit für einen Zuckerrausch.
Water Hole #2, Texola: Wie der Name der Stadt „Texola“ schon vermuten lässt, befindet sich diese verlassene Bar kurz vor der Grenze zwischen Oklahoma und Texas.
Staat 5: Die Sehenswürdigkeiten in Texas
Der Abschnitt der Route 66, der durch den Norden Texas auf der Interstate 40 führt, hat viel zu bieten. Hier finden ihr ein bekanntes Kunstwerk aus alten Autos und natürlich einige klassische Tankstellen.
Conoco Tower Station, Shamrock: Diese Art-Deco-Tankstelle ist viel ausgefallener als die meisten Orte am Straßenrand. Sie wurde 1936 erbaut und dient heute als Museum, nachdem sie 1999 der Stadt geschenkt wurde. Die Tankstelle ist sogar in Disneys Pixar-Film „Cars“ zu sehen!
Cadillac Ranch, Amarillo: Wenn ihr dort vorbeikommt, müsst ihr die Attraktion einfach besuchen! Sie besteht aus zehn klassischen Cadillacs, die halb vergraben mit der Motorhaube im Boden stecken. Im Jahr 1997 wurden die Autos von ihrem ursprünglichen Standort in zwei Meilen Entfernung an ihren jetzigen Standort gebracht.
Midpoint Cafe am Mittelpunkt der Route66, Adrian: Wenn ihr es so weit geschafft habt, dann habt ihr euch eine Pause im Midpoint Café verdient – auf halber Strecke zwischen dem Beginn und dem Ende der Route 66; 1.833 Kilometer nach Los Angeles und genau so viel nach Chicago.
Staat 6: Was es in New Mexico zu sehen gibt
Wenn ihr die Fahrt mit dem Mietwagen in Chicago begonnen habt, dann habt ihr über die Hälfte der Route 66 zurückgelegt, wenn Ihr auf der I-40 den Bundesstaat New Mexico erreicht. Das Landschaftsbild hat sich komplett verändert, aber die Americana-Stücke, die ihr entlang der Strecke entdecken könnt, ähneln sich größtenteils. Bei der Fahrt durch den Staat werdet ihr anfangs nur wenige Städte passieren, bis ihr nach Albuquerque kommt und durch das frische Grün des Cibola National Forest fahrt.
Oldest House Museum, Santa Fe: Etwas nördlich der Route 66 liegt die Stadt Santa Fe. Ein Abstecher lohnt sich, um die katholische Kirche San Miguel zu besichtigen, die 1625 erbaut wurde und damit die älteste in den Vereinigten Staaten ist. In Santa Fe befindet sich auch das älteste Haus des Landes, das De Vargas Street House. Die beiden Lehmgebäude versetzen die Besucher zurück in die Vergangenheit.
Missionskirche San Jose, Laguna: Dieses traditionelle Pueblo-Gebäude aus Lehm liegt auf dem Stammesgebiet der Laguna. Sie wurde 1701 erbaut und dient bis heute als Zentrum der religiösen Aktivitäten der Gemeinde. Da es sich auf Stammesland befindet, solltet ihr alle gegebenen Regeln, Vorschriften und Verbote bezüglich der Fotografie und des Verhaltens beachten.
Acoma Curio Shop, San Fidel: Macht einen Halt in dieser winzigen Stadt, um ein paar indianische Kunsthandwerke zu kaufen und euch die Beine zu vertreten.
Staat 7: Das kann euch Arizona bieten
Ihr werdet den Wüstenstaat Arizona in seiner vollen Ausdehnung durchqueren und eines der spektakulärsten Naturwunder der USA und der Welt sehen können. Nachdem ihr die Bundesstaatsgrenze von New Mexico nach Arizona auf der I-40 passiert habt, könnt ihr einen besonderen Park besuchen und später durchquert ihr einige zerklüftete und bergige Gebiete mit eurem Mietwagen in Arizona.
Petrified Forest Nationalpark, Holbrook: Hier gibt es versteinerte Bäume, aber auch wunderschöne Steinformationen zu entdecken. Wenn ihr einen halben Tag Zeit habt, könnt ihr durch den Park fahren und eine Wanderung entlang des Painted Desert Rim Trails unternehmen, um das natürliche, bunten Ödland zu sehen. Besucht das Painted Desert Visitor Center, um einige der versteinerten Wälder zu sehen, nach denen der Park benannt ist.
Meteor Crater, südlich von Winslow: Dies ist der Ort, an dem vor 50.000 Jahren ein Meteor in den Boden stürzte. Es ist nur etwa zehn Kilometer von der Interstate entfernt.
Grand Canyon Nationalpark, nördlich von Flagstaff: Nur knapp 130 Kilometer oder etwa eineinhalb Stunden von Flagstaff entfernt liegt das Grand Canyon Visitor Center am Südeingang des Parks. Der Besuch der Klippe über dem Grand Canyon ist ein Muss und leicht könnt ihr hier viel Zeit verbringen, um eines der sieben Naturwunder der Welt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen.
Hackberry General Store, Hackberry: Dieser Gemischtwarenladen lag einst in der Wüstenbergbaustadt Hackberry (mit immerhin 68 Einwohnern), ein wenig von Kingman entfernt. Wenn ihr kurz nicht aufpasst, werdet ihr den Laden verfehlen. Der Laden wurde 1992 wiedereröffnet und ist voller Erinnerungsstücke und kitschigen Dingen rund um die Route 66.
Staat 8: Sehenswürdigkeiten am Ende eurer Reise in Kalifornien
Auf diesem letzten (oder ersten, wenn ihr mit dem Mietwagen in Kalifornien beginnt) Abschnitt der Route 66 wird die Wüste weniger, wenn ihr die Vororte der Metropole Los Angeles erreicht und euch dem Pazifik nähert. Der erste Teil der Fahrt durch Kalifornien, meist auf der I-40, ist trostlos. Doch am Ende werdet ihr für die Strapazen belohnt, denn ihr habt es geschafft und seid der legendären Route 66 vom Anfang bis zum Ende gefolgt und steht nun am weltbekannten Pier von Santa Monica und blickt auf das Meer an der Westküste der USA.
Mojave National Preserve, Kelso: Dieser 1,6 Millionen Hektar große Wüstenpark eignet sich zum Campen und Wandern. Macht ruhig einen kurzen Spaziergang auf einem der Wege und haltet Ausschau nach Wildtieren und bestaunt die Flora und Fauna der Wüste.
Wigwam Motel, San Bernardino: Wolltet ihr schon immer mal in einem Hotelzimmer schlafen, das wie eine indianische Wohnstätte aussieht? Noch immer könnt ihr Zimmer in diesem schrulligen Motel aus dem Jahr 1949 mieten, das ideal für eine entspannte Übernachtung ist und auch ein Foto bei Instagram wert ist.
Broadway Theater and Commercial District, Los Angeles: Ab 1910 war dies das Epizentrum der vielen Kinos in der Stadt. Sechs der klassischen Fassaden sind heute noch zu sehen, auch wenn vier davon mittlerweile in Einzelhandelsgeschäfte umgewandelt worden sind.
Santa Monica Pier, Santa Monica: Am westlichen Ende der Route 66 könnt ihr die Aussicht genießen und die vielen Menschen beobachten. Hier gibt es einen Vergnügungspark, mehrere Unterhaltungsmöglichkeiten und natürlich den breiten Strand. Das Pier ist mehr als 100 Jahre alt und wurde zum neuen westlichen Ende der Route 66, als diese 1936 von Los Angeles aus fortgeführt wurde.
Ihr könnt ein SIXT Auto an beiden Enden der legendären Route 66 mieten, zum Beispiel am Chicago O’Hare International Airport oder in einer unserer SIXT Stationen in Los Angeles mieten. Und wenn ihr eure Reise unvergesslich machen wollt, dann kann euch SIXT auch mit einem Ford Mustang Cabrio oder einem Sportwagen dienen, um diese Autoreise stilecht erleben zu können.