
Wie sieht sie eigentlich aus, diese Zukunft? Wie werden sich unsere Städte entwickeln? Was passiert mit dem Verkehr? Dieser Frage wollten wir nachgehen und haben verschiedene Wissenschaftler und Experten dazu befragt. Die Reise geht durch ganz Europa bis in die USA. Unser Projekt umfasst Spanien, Italien, Österreich, Frankreich, Schweden, England, Schweiz, die USA und sogar Brasilien. Es gibt Interviews mit Menschen, die an Fahrzeugen für die Zukunft arbeiten (Future Ideas) und Essays, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie wir als Gesellschaft umdenken müssen, damit die Welt von Morgen nicht im Chaos versinkt (Rethinking society).
Klar ist: Die Mobilität der Zukunft wird ganz anders aussehen als heute. Der eigene PKW ist ein Auslaufmodell, Carsharing-Modelle weisen den Weg in eine neue Art der Fortbewegung.
Wenn die Gesellschaft das Teilen als normal begreift, und diese Idee auf andere Produkte, Räume und sogar Arbeitsleistungen überträgt, könnte sich daraus sogar ein stärkeres Miteinander im „echten“ Leben entwickeln.

Vieles gibt es bereits im kleinen Rahmen. Das vermeidet nicht nur Kosten, sondern sorgt gleichzeitig für Ressourcenschonung und bessere Auslastung von Material. Manchmal funktionieren diese Ideen allerdings nicht. AirBnB sorgt z.B. für massive Probleme in Großstädten, weil dadurch Wohnungen nicht länger am Markt zur Verfügung stehen.
„Menschen kaufen sich künftig den Zugang zu und nicht den Besitz von Mobilitätsprodukten“, sagte Christian Rauch aus Deustchland von der Internationalen Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung in einem WELT Interview. (Etwas ganz Ähnliches ist schon seit Jahren in der Software Industrie zu beobachten. Produkte wie MS Office oder Adobe PS werden nicht mehr gekauft, sondern können nur noch abonniert werden. Bei Games und Musik gibt es eine ähnliche Entwicklung. Der Nichtbesitz wird erzwungen. Ein Weiterverkauf ist nicht möglich.)
Sharing im Mobilitätssektor aber ist grundsätzlich positiv zu bewerten, geht die Nutzung mit der Erkenntnis einher, auf das eigene Auto zu verzichten.

Wenn es neue Arten der Fortbewegung gibt, muss sich auch der Raum, in dem diese sich bewegen, ändern. Inwieweit waren Visionäre wie Jules Verne von dem entfernt, was heute als realistische Stadtentwicklung gilt, und wie hat sich das Bild von Mobilität in jüngerer Zeit geändert?
Fakt ist: Immer mehr Städte in Europa verbannen diesel- und benzinbetriebene Fahrzeuge aus ihrem Gebiet, darunter Metropolen wie Oslo, Brüssel und Paris. Das Ziel: Senkung der Luftverschmutzung und Kampf gegen den Klimawandel. Nicht mehr die autogerechte Stadt, sondern ein stadtgerechter Nahverkehr, der sogar über den Häusern verkehren könnte, ist schon in greifbarer Nähe. Bis 2025 soll es laut Uno-Schätzungen rund um den Globus 27 Megacitys mit jeweils mehr als zehn Millionen Einwohnern geben. Es braucht also schnelle Lösungen.
Also begeben wir uns auf die Reise zu Projekten, die den Verkehr der Zukunft kreieren wollen und erfahren was Zukunftsforscher für eine mögliche Entwicklung halten.
Laut Stephan Rammler, dem wissenschaftlichen Direktor des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Deutschland liegt der Melting Pot dieser Zukunft in Asien. Mobility as a Service, und insbesondere Ridepooling werden die bestimmenden Elemente dieser neuen urbanen Mobilität sein. Für die Friedrich Ebert Stiftung wurde die Studie “ DIE ZUKUNFT DER DEUTSCHEN AUTOMOBILINDUSTRIE – Transformation by Disaster oder by Design?“ erstellt. Wir haben uns damit auseinandergesetzt und stellen euch unsere Ideen vor.